Touren: ausgewähltes Erlebtes

Die erste Alpenüberquerung mit dem MTB für mich - und daher bekommt sie hier eine eigene Rubrik: TRANSALP 2017 - EIN REISEBERICHT

Wieder einmal der Tourempfehlung eines Freundes folgend, machten wir uns auf nach Blankenburg im nördlichen Harzvorland, um auf teils feinsten technischen Trails grob der Teufelsmauer folgend in Richtung Quedlinburg zu radeln, dann über das Schloss Quedlinburg und die Thekenberge nach Halberstadt und schlussendlich auf Trails zurück nach Blankenburg zu gelangen. Die Tour ist trotz der "kleinen" Leistungsdaten eine rechte Herausforderung; die Trails sind teils wurzlig-sandig und verlangen der Fahrtechnik einiges ab. Für die doch recht flach-wellig-hügligen Verhältnisse macht die Runde dennoch aufgrund der Abwechslung, der verschiedenen Locations mit teils bizarren Felsformationen oder tollen Flowtrails sehr viel Spaß. Die sich ständig verändernde Landschaft und die ausgeklügelte Wegführung (optmimiert auf so wenig Asphalt wie möglich) macht den großen Reiz dieser Tour aus.

Als letztes extrem herausforderndes "Leckerli" und Training vor meinem ersten Transalp (mehr Infos dazu kommen dann hier) stand das Experiment "EPW - Elsterperlenweg" auf dem Plan. Mit einem Freund machte ich mich daran, den eigentlichen Qualitätswanderweg per MTB zu versuchen. Er entpuppte sich schnell als extrem kräftezehrendes, aber auch sehr abwechslungsreiches stetiges Auf- und Ab. Von Klippentrails über Wälder und Wiesen, vorbei am Stausee, tragend durch Steilwände, und immer und jederzeit entweder bergauf oder bergab entlang des Elsertals, verlangte er uns fahrtechnisch und körperlich beinahe alles ab. Schon durch die Länge ein harter Brocken, machten ihn die teilweise Ausgesetztheit und die steilen Rampen zu einem Lenkerbeißer! Wenn man Zeit und ein wenig Leiden einplant, ist die Runde nicht nur eine super herausfordernde Trainingsstrecke für große Reisevorhaben, sondern auch zwischendurch ein knallhartes aber auch extrem spaßiges Outdoor-Abenteuer. Vielleicht nicht jedem Monat, aber doch immer mal wieder gerne...

Ein ganz besonders herausforderndes "Leckerli" wartete am Karfreitag 2017 auf die insgesamt sechs mutigen BikerInnen, die sich auf die von mir bereits in 2013 gescouteten "Crazy Rennsteig" MTB Tour wagten. Was es allerdings bedeutet, den berühmten FUSSWANDERWEG (!) in Nord-Süd-Richtung von Eisenach durch die Drachenschlucht über die Hohe Sonne und den Großen Inselsberg nach Oberhof (Bahnhof) zu erklimmen, hat sich erst zum Ende der mit 63 Kilometern und über 2000 Höhenmetern Anstieg sehr herausfordernden Fahrt gezeigt: Das ewige Auf und Ab (tendenziell allerdings mit etwa 20% mehr Anstieg als Abstieg) teils über Wurzeln und Felsen mit einzelnen Rampen und Downhill-Trails über 15 % Steigung/Gefälle zieht mächtig an den Oberschenkeln, der Psyche und am Kalorienhaushalt. Auch kampferprobte MTBler sollten diese Strecke nicht unterschätzen! Landschaftlich glänzt die Strecke mit schönsten Rennsteig-Eindrücken, wie man auch den Bildern und dem Video entnehmen kann. Ein besoneres Highlight zeigt sich mit der "Drachenschlucht" gleich zu Anfang: Ein einzigartiges Mikrobiotop mit mehreren engen Passagen durch eine richtige Schlucht, an der schmalsten Stelle nur noch etwas um die 68 cm breit. Hier ist allerdings Radfahren verboten! Also bitte diese kritischen Teile bei Bedarf demütig schieben; der Anblick beim "Wandern" wird's einem versüßen! :-)

Als erste "Thüringer Wald"-Runde in 2017 und als Quasi-Vorbereitung auf meine kommende "Crazy Rennsteig" MTB Tour haben wir eine Runde um die Talsperren im Raum Oberhof gescoutet. Gleich zu Beginn schreckt der Aufstieg vom Bahnhof Oberhof zum Rennsteig hinauf ordentlich ab, was aber der langgezogene Downhill mit epischen Moos- und Forstwegen hinunter zur Ohratalsperre sogleich wieder wettmacht. Diese liegt mit strahlend blauem und klarem Wasser eingebettet in den schönsten (und höchsten) Thüringer Wald. Auf dieser Runde war einfach alles dabei: Trails, Forstwege, Waldautobahn, Bachauffahrt (Schmelzwasser), Tragepassagen und kurze aber knackige Downhills. Kurz vor Schluss entlohnt der Ausblick und der kurze aber rabiate Singletrail von der Hohen Möst für alle Mühen. Herrliche Trainingsrunde mit allem Drum und Dran, eingebettet in wunderschöne Thüringer Landschaften. Tipp zum Saisonbeginn und zum herausfordernden Höhenmeter sammeln.

Einer Einladung zweier Bike-Freunde folgend, machten wir uns im Quartett per Zug auf den Weg in Richtung Oschatz, um dann mit den Bikes in Richtung der Ortschaft Collm und dem Collmberg (mit 313 m Höhe eine Landmarke im Wermsdorfer Forst zwischen Oschatz und Wermsdorf) zu starten. Obwohl der Collmberg als solcher keine all zu große Herausforderung darstellt, machte die Wiederholung und die Variation die Musik: Mehrere Mal hintereinander wurde der Berg über die Forst- und Wanderwege erklommen, um dann auf verschiedensten (teils sehr schönen und herausfordernden) Trails wieder hinunter zu rocken. Fahrtechnisch waren einige nicht zu unterschätzende Downhills dabei und es wurde uns nie langweilig. Unsere Rückreise über Wurzen wurde durch ein ziemlich heftiges Unwetter mit unerbittlichem Regen erschwert, weswegen wir dann doch völlig durchnässt und gut durchgefroren in Küren in den Zug zurück stiegen. Fazit: Trotz der "lächerlichen" Größe des Collmbergs lässt es sich dort wunderbar und anspruchsvoll biken; sogar in härterer Gangart. Wer ein Bergtraining inklusive Trailabfahrten in unmittelbarer Nähe zu Leipzig sucht, kommt am Collmberg durchaus auf seine Kosten. Gerne wieder!

Motiviert durch die Mitfahrgelegenheit und die Euphorie eines Bike-Freundes habe ich mich entgegen meiner Vorsätze zu einem Bikepark-Besuch, speziell in der Bikewelt Schöneck, überreden lassen. Also haben wir uns zu zweit mit einem Mietwagen morgens auf den Weg gemacht, um diese Herausforderung unter die Stollen zu nehmen. Zugegebenermaßen war ich nach unserer Ankunft dort und bereits beim Anblick des "Übungsparcours" nicht mehr von meiner Entscheidung überzeugt. Trotz meiner jahrelangen Mountainbike-Erfahrung und eines vergleichsweise souveränen Fahrstils, schreckte mich diese Ansammlung von Lines und Tables, Obstacles und Kanten doch ziemlich ab. Da ich noch nie ein großer Fan von Jumps und Dirt gewesen bin, waren die ersten Stunden dort also sehr gewöhnungsbedürftig und bedrohlich für mich.

Nichts desto Trotz wandelte sich das Blatt über die gefahrene Zeit. Bereits nach einigen Durchläufen im Trainingsparcours, ein zwei Dowhill-Abfahrten und Highspeed-Versuchen auf dem "Flow-Trail" (Erich-Popp-Trail), hatte ich spürbar Blut geleckt und wollte nur noch eins: Mehr davon!

Nach beinahe 8 Stunden ununterbrochener Downhill-Ballerei, Flowtrail-Optimierung und Verfeinerung des Erlernten im Parcours war ich schlussendlich sehr überzeugt vom Bikepark-Ride. Neues auszuprobieren, am Limit zu fahren und persönliche Grenzen auszuloten, war schon lange nicht mehr in so konzentrierter Form an der Tagesordnung. Ein schöner Sideffect ist, dass die eigene Fahrsicherheit in Grenzbereichen effizient geschult wird, weswegen so ein Bikepark-Ritt auch eins gutes Training für andere MTB Erlebnisse und Wettkämpfe sein kann!

Bei mir ist jedenfalls eine neue Liebe geboren, weshalb dieser Besuch in der Bikewelt Schöneck garantiert nicht mein letzter in einem Bikepark gewesen sein wird. Ein wenig Mut zum Risiko und etwas eigene Fahrsicherheit vorausgesetzt, ist so etwas ein wahrlich tolles Erlebnis! Immer, immer wieder! :-)

Ps.: Protektoren nicht vergessen oder vor Ort ausleihen! Stürze sind nur eine Frage der Zeit...

Da ich noch nie (wissentlich) auf dem Brocken war, ...

a) ... freute ich mich besonders auf diese MTB-Brocken-Runde ab Wernigerode! Alleine das 23 Kilometer am Stück bergauf fahren erschien mir als "neue" Herausforderung.

b) dachte ich, der Brocken wäre kahl, unwirtlich und permanent Schlechtwetterzone. Das stimmte mich skeptisch.

Umso erfreulicher gestaltete sich unser vormittäglicher Aufstieg zu dritt ab Hauptbahnhof Wernigerode, vorbei am schönen Schloss Wernigerode, bei schönstem Spätsommerwetter. Die Wege waren allesamt gut fahrbar und trocken, der Wald mal wild und wüst, mal wie im Märchenfilm romantisch und unheimlich. Glücklicherweise führte uns unsere Satellitenplanung auch über einige ausgesetzte und wunderschöne Singletrails; lediglich das letzte Stück ab 900 Höhenmetern führte uns zwangsläufig auf Asphalt auf den an diesem Tag mit Sonnenschein und Mega-Weitblick verwöhnenden höchsten Gipfel des Harzes. Nach ausgedehnter Pause und einem Rundum-Blick nach Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt machten wir uns wieder auf den Abstieg, der uns auf anderen Pfaden mit Highspeed-Abschnitten und verspielten Trails belohnte. Auch ein kurzer "Wieder-Uphill", um dem Schloss Wernigerode noch einen kleinen Besuch abzustatten, wurde zum Abschluss eingebaut.

Fazit: Konditionell herausfordernde, wildromantische Tour mit unheimlichen "Hexenwäldern", gewaltigen Felsblöcken und ausgesetzten Trails, solange man sich unterhalb der 900 Höhenmeter befindet. Weiter oberhalb, zumindest am Brocken, wird's zu asphaltlastig, übervölkert von Wanderern und Touris und weniger spektakulär. Wer den Brocken als Gipfel schon kennt, kann sich unterhalb in einem wunderschönen MTB Mekka austoben und kommt sowohl im Uphill als auch beim "Runterballern" voll auf seine Kosten. Naturtipp für Genussbiker!

Gleich eine Woche nach der ersten gemeinsamen Tour zeichnete die Facebook Gruppe "Leipziger Mountainbiker*innen" wieder für ein MTB Abenteuer, diesmal herausragenden Formates, verantwortlich: Unter die Stollen gekommen ist diesmal der gesamte Kyffhäuser vom Norden (Bahnhof Berga bei Kelbra) aus.

Nach einer zweistündigen Zugfahrt von Leipzig aus ging es ab Berga südlich über Kelbra in den Kyffhäuser (Deutschland kleinstes Einzelgebirge) hinein und über einen Forstweg auch gleich happig um 250 Höhenmeter hinauf zum Kyffhäuser-Denkmal. Nach einer kurzen Stärkung am Bratwurststand zwischen all den für den Kyffhäuser typischen Motorradfahrern starteten wir die eigentlich Tour mit einerm fulminanten Downhill über die Unterburg hinunter nach Tilleda, um auch gleich wieder in einem langen und knackigen Anstieg und einen wunderschönen Singletrail mit Weitblick und einen weiteren fetzigen Dowhill auf der Südseite des Gebirges wieder hinunter nach Bad Frankenhausen zu preschen. Kaum unten angekommen, kam der dritte Uphill, um vom Südende über die Kuppen auf die Westseite zur Barbarossa-Höhle zu gelangen, wo uns eine entspannte Eis-Pause erwartete. Zum krönenden Abschluß überquerten wir noch einmal den Kyffhäuser, diesmal über seinen höchsten Punkt mit etwas um die 470 Meter ü.NN., um auf der Nordseite wieder hinunter nach Berga auf ca. 134 Meter zu rasen.

Fazit: Mit ca. 54 Kilometern und etwas über 1400 Höhenmeter ist diese Kyffhäuser Tour selbst für eingefleischte MTBler eine echte Trainings-Herausforderung und landschaftlich eine Augenweide. Allerdings ist die Runde auch gespickt mit Trails und halsbrecherischen Abfahrten, was gebührend für die teils sehr knackigen Anstiege entlohnt. Sportlich und landschaftlich ein echtes Erlebnis; jederzeit mit Freuden (und Schmerzen) wieder!

Facebook sei dank, gibts es nun auch eine minutenaktuelle Anlaufstelle für alle Mountainbike-Enthusiasten aus Leipzig und Umland: Die Gruppe "Leipziger Mountainbiker*innen" ist rege aktiv und stellt immer neue Ideen und Vorschläge für gemeinsame Touren und MTB Erlebnisse zur Verfügung. Auch eine monatliche Gruppenausfahrt am letzten Wochendende des Monats gehört zum guten Brauch. Solch eine Gruppenausfahrt war diese hier in und um die Dahlener Heide einschließlich Besuch des Schildbergturms.

Los ging es morgens, wie gehabt, ab Hauptbahnhof Leipzig mit dem Zug Richtung Oschatz. Von dort aus starteten die ersten sechs Teilnehmer in Richtung Schildau, unterwegs noch verstärkt von einem "Local", der zu uns stieß.  Bei frühlingshaften Temperaturen ging es kreuz und quer durch die Dahlener Heide, welche sich, besonders zum Warmfahren für die Saison geeignet, sehr entspannt und nur leicht hügelig präsentierte. Nach einem lustigen kurzen Uphill erreichten wir einen der Höhepunkte der Tour, den Schildbergturm bei Schildau. Über den Schloßpark Dahlen (mit einer entspannten und die Frühlingssonne zelebrierenden längeren Pause) ging es dann zurück nach Oschatz und wieder mit dem Zug nach Leipzig.

Fazit: Weniger spektakulär, dafür umso geeigneter für eine der ersten Touren des Jahres, präsentiert sich die Dahlener Heide zum Frühlingsbeginn. Einige Rampen und knackige Anstiege werden geboten, der Rest sind Trails und Waldwege mit gemäßigtem Profil. Ideal zum Saisonauftakt.

Und schon wieder Jena, diesmal jedoch mit einem anderen Ansatz und einem ungewöhnlichen Ausgang! Geplant war, den Norden um Jena, also eine für alle Beteiligten neue Strecke, per Bike auf einer zirka 50 km langen Runde bei etwa +2°C als Jahresauftakt zu erkunden. Wie sich dann unser Tag gestaltet hat, kannst Du diesem kurzen Facebook-Bericht entnehmen:

"Was für ein Wahnsinn - unser ganz persönlicher Wahnsinn war das heute sozusagen! Zugverfrühung (da war der Zug eben halt schon weg, statt zu spät); dann Schienenersatzverkehr mit einem coolen Busfahrer hinzu, ein Großbrand oder sowas unterwegs zu bestaunen, einen Zug verpasst, weil Rocco ein Ersatzteil des Bikes am Bus hat liegen lassen; wir uns dabei verloren, weil die Truppe teils schon im (!) verpassten Zug war. Dann, nach einer halben Stunde Warten auf die Wiederzusammenführung der Truppe, nur Zugfahrt bis Apolda möglich, daher 23 km und 350 hm Streckenkorrektur. In Jena dann nur Eis und Matsch, Raureif und -2°C mit Nordostwind. Trotzdem dort insgesamt sagenhafte 50 km bei knackigen Wetterkonditionen und ca. 1000 hm geschafft, um dann auf der Heimreise in Großkorbetha aus dem Zug geworfen zu werden (kein Platz mehr im Schienenersatz-Bus für uns) und den Rest der Reise bis nach Leipzig ab ca. 18:00 Uhr in völliger Dunkelheit über die Felder und Wege (dank intelligentem Navi) fortzusetzen. Wobei wir bei meinem Sturz in Ermangelung einer Frontleuchte mit ausreichend Leuchtpower wären, der mich im Stockdunkel über einen Felsblock geführt hat... Alter Schwede! Ankunft in Leipzig nach 13 Stunden unterwegs und -5°C (und heftigst frierend); Tagesfazit = etwas über 75 km Strecke bei etwas um die 1100 Höhenmeter (Anstieg) und abgefrorene große Zehen... Aber Abenteuer pur!"

Ein jedes Mal von den Jenaer Kernbergen und unserer "Horizontale-Tour" zu berichten, erübrigt sich hier. Längst ist auch nicht mehr jede Tour dort dokumentiert. Als echtes mitteldeutsches MTB-Highlight wird es jeweils mehrmals im Jahr unter die Stollen genommen und nur noch bei ausgefallenen Abenteuern Erwähnung finden.  Zu den ersten Eindrücken damals und den weiterführenden Versuchen lest einfach weiter unten.

Nein, wir hören nicht auf dort zu fahren! Wir bekommen im Gegenteil den Hals nicht voll davon! Wir hören nur auf, jedesmal davon haarklein zu berichten... ;-)

Unser erster richtiger "reiner" Mountainbike-Urlaub hat uns in den Pfälzerwald und das Dahner Felsenland um Hauenstein (Rheinland-Pfalz) geführt. Doch der Start war mehr schlecht als recht: Die ersten beiden Tage überlebte ich nur unter Schmerzmitteln einen echten Hexenschuss - also pünktlich zum Urlaub! Mehr als 30 km Wandern, um die Muskeln wieder zu lockern, war nicht drin. Immer mit Ibuprofen-geschwängertem Tunnelblick wohlgemerkt. Auch wettertechnisch war es eher ein Fehlgriff: Fast durchweg regnete es in dieser Woche. Landschaftlich jedoch ist die Region von Pirmasens im Westen bis Annweiler am Trifels im Osten ein Eldorado für Moutainbiker und eine Gegend wie aus dem Gemälde. Die "kleinen" aber steten Kuppenberge (starkem vulkanischen Ursprungs) aus dem charakteristischen Rotsandstein, der übrigens hervorragenden Grip selbst bei Nässe bietet, sehen traumhaft aus und verlangen dem geneigten Trailbiker einiges an Kondition ab. Fahrtechnisch eher gediegen, wobei die dauernden Auf- und Abfahrten schon an die Substanz gingen, kann man dort ganz hervorragend 60-70 Kilometer am Tag mit dem Bike erkunden. Zum Beispiel ein Tagesausflug an die Burg Trifels ist eine echte Empfehlung und auch konditionell nicht zu verachten! Jederzeit wieder hin...

Ausgedacht und herausgesucht als ein Kompromiss aus Gebirgslust und kurzer Reisedistanz mit dem Zug ist aus dieser Tour ein Fest für Mountainbiker geworden. Ich hatte bei der Tourenauswahl gar nicht auf die Höhenmeter und den konditionellen Anspruch geachtet. Nach einigen Kilometer wurden wir uns aber der Aufgabe, die wir uns gestellt hatten, durchaus bewusst. Knackige Uphills, schnelle teils technische Downhills, verträumte Leerlaufpassagen und teils erstaunliche Ausblicke bietet diese Runde rund um das Saale- / Ilmtal von Naumburg (Saale) bis Bad Sulza. Den vergleichsweise flachen Hügeln merkte man doch schnell ihre Tücken an, wobei die Routenführung entlang der Kämme und Hänge ja beabsichtigt war. Man hätte dort auch dieselbe Distanz mit 100 hm fahren können! ;-) Fazit: Für eine Stunde Zuganreise und lediglich 100 - 250 Meter Höhe ist es eine erstaunlich spannende und herausfordernde Bike-Location! Jederzeit wieder, besonders wenn Zeit knapp ist und Berge herbeigesehnt werden...

Meine mittlerweile vierte Runde in Jena war diesmal nur mit "Neulingen" auf dieser Strecke. Animiert durch die Einladung und unser Youtube Video haben sich damit also zwei weitere Interessenten aufgemacht, selbst den Nervenkitzel und besonderen Flair der Trails über den Dächern Lobedas auszuprobieren, wobei ich diesmal quasi als Guide fungiert habe. Aber auch Martin und Rocco waren erwartungsgemäß begeistert und sicherlich nicht das letzte Mal in dieser Gegend unterwegs! Diesmal haben wir es auch etwas kürzer gehalten, da Martins und meine Kondi noch zu wünschen übrig ließen. Ich musste ja auch tags zuvor unbedingt noch über 100 40-kg-Säcke Beton herumschleppen... Fazit: Ein feiner Spaß, eine gute Warmfahrrunde zu Mitte April, um die Beine wieder in Schwung zu bekommen und technisch ein Traum! Diesmal haben wir übrigens mitgeloggt: 800 hm bietet die doch so unscheinbare Klippenschlängelei... Immerhin! :-)

Ab dem Hauptbahnhof Chemnitz haben wir uns Richtung Klaffenbach im Süden in den Sattel geschwungen, von wo aus es auf der eigentlichen Runde weiter in Richtung Osten auf das Schloss Augustusburg zu ging. Bei schönstem "goldenen" Herbstwetter erlebten wir die sanfte Hügellandschaft, die sich stets ein wenig höher erhebt, je weiter man in Richtung Augustusburg kommt. Das Trickreiche an den Wald- und Forstwegen ist in dieser Region, dass sie gerade noch "flach" genug sind, um direkt gerade über den Berg zu führen und nicht in Serpentinen oder "Bergrunden" angelegt zu sein. Das zog ordentlich in den Waden - spätestens nach dem ersten zwei Kilometer-Anstieg wussten wir, worauf wir uns bei dieser schlussendlich 65 km langen Runde eingelassen hatten. Landschaftlich war es der Jahreszeit entsprechend wunderschön, der Ausblick ab Schloss Augustusburg allein entlohnte schon für die teilweise konditionelle anspruchsvolle Huckeltour. Hier fiel uns nur eines dazu ein: Mountainbiken in dieser Ecke - jederzeit wieder! 

So, die erste Review auf dieser Website direkt nach der Tour: 

Wir sind ab Döbeln über Waldheim gestartet und ab dort der Route eines befreundeten MTBlers gefolgt, allerdings hat sich der gewünschte Flow auf den bergigen, teils sehr steilen Singletrails NICHT eingestellt. Vielleicht sind wir in der falschen Richtung unterwegs gewesen, und sicher war das Wetter der letzten Tage den Bodenbeschaffenheiten auch nicht zuträglich. Jedenfalls bekamen wir kaum zwei Kilometer fahrbaren Trail an ein Stück, dann musste schon wieder über große Distanzen (und Höhenunterschiede) getragen, geschoben oder herunterbalanciert werden. Wir hatten teils soviel Laub am Boden, dass der Weg nicht zu finden war. Die nassen Blätter waren wie Seifenlauge. Das in Verbindung mit den darunter versteckten (vielen!) Felsen und Ästen / Wurzeln, war teilweise beinahe lebensgefährlich, sogar zu Fuß! Fazit: Dies ist eigentlich eine fahrtechnisch sehr anspruchsvolle Runde für trockene Spätfrühlings- und Sommertage. Ein Fully (Vollgefedertes MTB,  All Mountain) ist angeraten, da sehr halsbrecherische Passagen über nackte Felsen zum "Drübershutteln" einladen. Für unsere heutigen Wetterkonditionen leider total unbrauchbar - schlicht kaum fahrbar! Der Spaß blieb bereits ab der Hälfte auf der Strecke... Nur die letzten zehn Kilometer konnten mir noch ein Lächeln in's Gesicht zaubern.

Grimma, von technisch gediegen bis vereinzelt mittelschwer, ein Highlight waren die Singletrails im Stadtpark. Alle drei Fahrer waren leicht kränklich/untrainiert unterwegs für diese Streckenlänge, aber dafür hatten wir Bombastwetter und als Gimmick gab es noch einen Besuch beim gerade stattfindenden Cyclocross-Rennen im Seumepark. So lässt sich Grimma auf dieser Tour zusammen fassen...

Unsere dritte Kernberge-Tour, diesmal mit zwei "Neuen" im Schlepptau! Angelockt durch unsere Youtube-Video haben sie sich mutig zu uns gesellt, um am eigenen Leib den tollen Flow der Strecke und den Thrill des knappen Abgrundes mitzuerleben. Zwar gab es diesmal einen kurzen Sturz, allerdings sind Bike und Rider wohlauf, und alle hatten einen Riesenspaß! Diesmal war die Tour etwas kürzer ausgefallen, da einer der neuen Mitradler konditionell etwas hinterher hing, was aber dank einiger Pausen und einer gediegenen Fahrweise der gesamten Gruppe überhaupt kein Problem war. Toll!

Auch der zweite Ausflug in die Jenaer Kernberge war ein voller Erfolg, wenn nicht sogar noch schöner als der letztjährige Erstversuch. Wir kannten die groben Gegebenheiten nun bereits und konnten dies in unsere Streckenplanung einfließen lassen. So sparten wir uns einige einführende Streckenpassagen und investierten mehr Zeit in die Erkundung der "heißen" Abschnitte. Wir waren ja eigentlich bezüglich der teils sehr steilen Streckenteile "gewarnt"; dennoch haben auch diesmal die Nerven rebelliert auf den Balance-Stücken in den Felswänden, welche aufgrund des Frühlings auch weniger bewachsen waren und einen noch besseren Ausblick in die Tiefe preisgaben. Immer wieder ein sagenhaftes Gefühl, dort zu fahren!

Unsere erste Tour in Jena war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend! Wir hatten uns lediglich mittel GPSies.com und einem Youtube Video "auf gut Glück" auf diese Tour vorbereitet und waren entsprechend überrascht, wie faszinierend schön Jena aus 50 m Höhe in den bekannten und weithin sichtbaren Muschelkalkfelswänden sein kann. Aber auch an Adrenalin hat es uns auf einigen Teilpassagen anhand der doch recht steil abfallenden Felswände und einem mitunter nur handtuchbreiten Wanderpfad zwischen aufragender Wand und Abgrund nicht gemangelt! Fazit: Ein Traum-Trail mit Adrenalinkick, technisch vereinzelt recht anspruchsvoll, aber durchweg fahrbar und wunderschön! Jederzeit und garantiert wieder...

Der Singltrek pod Smrkem steht in der Liste der schönsten Singletrails der Welt bei der International Mountain Bicycling Association (IMBA). Vieler Worte bedarf es da nicht, um zu beschreiben, was für einen Spaß wir hatten: 

Angereist waren wir mit mehreren Fahrzeugen - die Kosten wurden wie immer geteilt. Gegen um zehn waren wir in Nove Mesto pod Smrkem und verließen den Parkplatz in Richtung eines außergewöhnlichen "Bike Parks":

Insgesamt stehen dort über 70 km Singletrail zur Verfügung, stets ausschließlich für MTB's gekennzeichnet und immer als Einbahnstraße.  Kurze knackige Anstiege auf engen Straßen oder Forstwegen führen wieder hinauf an den Start jener Kamm parallelen Highspeed-Surf-Parts, die dann durchaus eine viertel Stunde am Stück an den Knochen reißen, einem dabei eine Höllen-Reaktionsgeschwindigkeit abverlangen, aber auch einen unglaublichen Flow haben! So heißt also das Motto im Isergebirge: Kopf aus, Spaß an und "Gib ihm Saures"! Der Adrenalinfaktor und der Cruising Speed sind gleichermaßen hoch, technisch gibt es viel zu erleben und einiges zu meistern. Landschaftlich ein absoluter Traum! Immer, immer wieder bitte! :-)

Das Gehlbergtal in direkter Nähe zu Oberhof und Zella-Mehlis war bereits zweimal Anlaufpunkt schöner Ausflüge. Beim ersten Mal waren wir noch verstärkt (zwecks Erkundung) auf Forstwegen rund um den herrlichen und gewaltigen Talkessel unterwegs und schlicht begeistert von den tollen Aussichten - unter anderem direkt über dem Eingang des A71-Rennsteig-Tunnels. Bei unserer zweiten Tour verließen wir uns auf ein Garmin GPS im Direkt-Weg-Modus und hatten auch abseits der Wege auf bockigen Trails mitten im Unterholz unseren Spaß. Insbesondere die "direct-to" Tour war dank einiger Kletterpassagen mit Trageeinlagen, einer Talsperrenkollision und zweier spektakulärer Bachquerungen ein wirkliches Highlight. Der Talkessel um Gehlberg ist eine Spielwiese für Entdecker! Jederzeit wieder...

Dies war unser zweiter Ausflug auf den berühmten Wanderweg. Beim ersten Mal hatten wir uns etwas cleverer angestellt, denn Aufgabe sollte es sein, den FUSSwanderweg zu nutzen, der technisch und landschaftlich wesentlich anspruchsvoller und schöner ist, als der (geebneter verlaufende) parallele Radwanderweg. Trotzdem eine sehr schöne Sonntagstour!

Ab Eisenach ging es vom Bahnhof in Richtung Südwesten erst einmal straff bergauf auf den Thüringer Kamm. Bei der "Hohen Sonne" trafen wir auf den Rennsteig, dem wir nun über den Kamm in Richtung Oberhof folgten. Trotz dass wir den Fusswanderweg mehr als einmal verloren, war die Tour ein anstrengender und reizvoller Ritt für einen ganzen Tag. Belohnt wurde man unterwegs stets von tollen Aussichten über Thüringen im Osten und Hessen im Westen. Das Ende in Oberhof war dank schneller Abfahrt und malerisch gelegenem Waldbahnhof ein abschließendes Highlight der Tour. Fazit: Kräftezehrend und konditionell fordernd, technisch aber gediegen. Landschaftlich wunderschön!

Diese Homepage ist 2014 entstanden und es fällt schwer, sich an jede Einzelheit der vielen mehr oder weniger spektakulären Mountainbike Touren zurück zu erinnern. Natürlich sind viele Impressionen unabhängig von ihrem Entstehungszeitraum hängengeblieben:

› Schwarza, Meiningen, Dolmar, Schwarzatal (Thüringen)

Das war unser Playground für so manche Woche, die wir in der privaten Unterkunft eines Freundes verbracht haben. Technisch und konditionell teilweise sehr anspruchsvolle Trails voller Auf und Ab waren an der Tagesordnung. So kamen schnell mehrere hundert Kilo- und Höhenmeter in der Woche zusammen.

› Oberhof, Suhl, Zella-Mehlis (Thüringen)

Einerseits direkt verbunden mit den Schwarza-Ausflügen, andererseits als einzelne Ausflugsziele musste auch der Thüringer Kamm und die wunderschöne Umgebung für zahlreiche Touren herhalten. Technisch und konditionell wie "Schwarzatal"

› EBM (Erzgebirgs-Bike-Marathon) Seiffen (Sachsen)

Mehrere Male wurde "just for fun" der kultige EBM in Seiffen unter die Räder genommen. Trainiert wurde wenig in und um Leipzig und in Schwarza (s.o.).

Die tolle, technisch anspruchsvolle und konditionell fordernde Strecke, die sanft gebirgige Landschaft des Erzgebirges, die schiere Anzahl der Starter und die vielen, vielen tollen Zuschauer bringen bei diesem Event einen ganz besonderen und nur schwer wieder zu findenden Flair! Das sollte jeder passionierte Mountainbiker einmal erlebt haben!

› Leipzig, Grimma (Sachsen)

Unzählige Tourenkilometer in und um Leipzig und Grimma rundeten das bisherige Repertoire ab. Ob nun die Haldenrunde in Leipzig, der Stadtpark in Grimma, oder einfach nur das Gondeln im Neuseenland, an schönen und anspruchsvollen Touren oder einfach nur Fahrgelegenheiten mangelte es nie.